Blasenschwäche ist für viele ein Tabu. Doch es lohnt sich, das Thema in der Apotheke anzusprechen.
Eine schwache Blase ist für die meisten Betroffenen ein Tabuthema. Eine Umfrage zeigt, dass 43 Prozent von ihnen noch nicht einmal mit ihrem Partner darüber gesprochen haben. Wichtig ist dennoch, sich zu informieren, denn es gibt einige Missverständnisse rund um das Thema Blasenschwäche.
Beim Lachen, Husten oder Sport – manchmal passiert es, dass ab und zu ungewollt ein paar Tröpfchen Harn verloren gehen. Viele Betroffene schränken ihren Alltag deshalb ein, gehen nicht mehr in Konzerte, Cafés oder auf Reisen. Nach und nach verlieren sie dadurch immer mehr Lebensqualität. Dabei gibt es einige Möglichkeiten, die Beschwerden zu bessern, und spezielle Einlagen, die für Sicherheit sorgen. Sprechen Sie das Thema doch einmal beim Arzt oder in Ihrer Apotheke an.
Geschwächtes Bindegewebe
Häufige Ursachen einer schwachen Blase sind Schwangerschaft beziehungsweise Geburten, Übergewicht, ein schwaches Bindegewebe oder häufige Blaseninfektionen. Meist kommt es bei körperlichen Belastungen wie Husten, Niesen, Joggen oder beim Heben schwerer Lasten zum Harnverlust, sodass auch von Belastungsinkontinenz die Rede ist.
Bei der Dranginkontinenz entsteht dagegen plötzlicher Harndrang, ohne dass die Blase voll ist. Man spricht auch von Reizblase. Die Ursache bei Männern ist meist eine vergrößerte Prostata. Diese drückt auf die Blase und verengt die Harnröhre.
5 Tipps bei schwacher Blase
Aus Angst, ungewollt Harn zu verlieren, begehen viele unbewusst Fehler, zum Beispiel weniger zu trinken oder Sport zu meiden. Oft werden auch die falschen Einlagen genutzt. Die wichtigsten Tipps, die Sie zu Blasenschwäche kennen sollten:
Blasentees aus Bärentraubenblättern, Goldrute, Birken und Brennnesseln sind hilfreich bei häufigen Harnwegsinfekten, die eine Blasenschwäche begünstigen. Die Flüssigkeit spült die Blase und die Harnwege durch, sodass Bakterien sich nicht so schnell festsetzen können. Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol besser nur in Maßen genießen, da diese harntreibend wirken.
Stärkende Heilpflanzen
Um die Blasenfunktion bei schwacher Blase bei Frauen zu stärken und Beschwerden einer Reizblase zu lindern, gibt es in Ihrer Apotheke Präparate mit Kürbissamen-Öl aus dem speziell gezüchteten Arzneikürbis und Extrakten aus Hopfenzapfen und Gewürzsumachrinde. Sie stärken die Blase, indem sie reizlindernd und krampflösend auf die überaktive Blasenmuskulatur wirken. Bestehen Beschwerden beim Wasserlassen wegen einer vergrößerten Prostata, kann die Einnahme von Kürbissamen-Extrakt oder eine Kombination aus Sägepalmfrüchten und Brennnesselwurzel hilfreich sein. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie dazu gerne.
Übungen für eine starke Blase
Im Alltag können Sie jederzeit unbemerkt kleine Übungen machen, um den Beckenboden zu stärken: Beim Autofahren oder in der Schlange an der Kasse bewusst die Muskeln im Bereich von Harnröhre, After und Scheide einige Sekunden anspannen und wieder lockern. Ein paarmal wiederholen.
Stefan Schönborn,